Gespräch mit Wacker
Die Initiative des Gewerbeverbandes zum Thema „Fachkräftemangel“ geht in die 2. Runde.
Sorge Nr. 1 bei den Betrieben ist immer noch die schwindende Mitarbeitersituation. Insbesondere die Abwanderung der Handwerker zur Industrie wurde von unseren Mitgliedern moniert. Wie bereits beim letzten Mal erwähnt, sind die Gründe dafür neben monetären Argumenten unter anderem das Image, potenzielle Gewinnbeteiligungen und geringere Arbeitszeiten. Diese Themen wurden wieder aufgenommen und am 09.03.2023 mit Vertretern der Wacker Chemie AG, darunter Werkleiter Dr. Peter von Zumbusch besprochen. In diesem Gespräch wurde klar, dass jedoch nicht nur diese Dinge für den Fachkräftemangel im Handwerk verantwortlich sind, sondern vor allem der demographische Wandel sowie die bei den Mitarbeitern immer stärker in den Fokus tretende „Work-Life-Balance“. Die Fachkräfte fehlen in allen Bereichen und auch die Wacker Chemie leidet unter diesen Gegebenheiten.
Auch hier hat die angenehme Gesprächsrunde wieder „Licht ins Dunkel“ gebracht. Der Industriekonzern ist sogar bemüht Fachkräfte durch verschiedene Projekte in die Region zu locken. Hier besteht auch enger Kontakt zur Agentur für Arbeit. Man macht sich viele Gedanken, wie man das Problem auch auf globaler Ebene lösen könnte.
Ein weiteres Missverständnis wurde geklärt: Der Vorwurf, der vereinzelt in der Bevölkerung kursiert, dass das Burghauser Chemieunternehmen vor ein paar Jahren erst Mitarbeiter ausgestellt hat und diese Lücke jetzt wieder mit Fachkräften auffüllen muss, wurde richtiggestellt! Wacker baute zu der Zeit im Zuge einer Umstrukturierung Stellen ab. Diese Umstrukturierung hat sich als sehr effizient herausgestellt und neue Geschäftsfelder eröffnet, für die nun wieder neue Mitarbeiter benötigt werden. Das bedeutet, dass die neue verstärkte Mitarbeiterakquise nichts mit einer „nicht überdachten Aktion“ zu tun hat, sondern dass die Umstrukturierung genau die richtige Entscheidung war, was die Zahlen auch belegen.
Beide Parteien waren sich einig, dass wir es mit keiner „David gegen Goliath“-Situation zu tun haben, sondern dass wir gemeinsam den gegebenen demographischen Herausforderungen begegnen müssen. Die Atmosphäre war sehr offen und ehrlich. Konsens war, dass jeder für sich, wirtschaftlich orientiert, für seine Bedürfnisse „kämpfen“ muss. – Jedoch nicht gegeneinander, sondern höchstens nebeneinander. Der GV-Vorstand mit seiner Delegation Klaus Schultheis (Vorsitzender), Frank Kokott (stellv. Vorsitzender), Michael Mitterer (Schatzmeister) und Maximilian Mayrhofer (Vertreter des Handwerks) war insgesamt mit dem Austausch sehr zufrieden. Alle Beteiligten waren sich am Ende einig, dass man sich gegenseitig braucht und dass der gemeinsame Austausch auf jeden Fall Vorteile bringt. Gegenseitiges Verständnis wäre hierfür ein Beispiel. – Die andere Sichtweise ist immer ein entscheidender Punkt, wenn man sich ein objektives Bild der Situation am Markt machen will.
Der Gewerbeverband ist von diesen Gesprächen als Erfolgsfaktor für eine harmonische Zukunft überzeugt und wird hier am Ball bleiben. Die Mitglieder sollen von dem Wissensvorteil profitieren und weiterhin ihre Bedenken zur Klärung äußern können!
Ihr GV-Vorstand